Harninkontinenz
Harninkontinenz & Blasenschwäche verstehen
Der unkontrollierte Urinverlust betrifft Menschen in absolut jedem Alter und von jedem Geschlecht. Harninkontinenz ist also kein seltenes Phänomen, sondern eine sehr weitverbreitete Form und wird als Erkrankung deklariert. Sie ist unter anderem als Blasenschwäche bekannt, die übrigens teilweise bereits in der Jugend auftritt. Sowohl die Ursachen als auch die Symptome und Formen sind dabei breit gefächert.
Bedauerlicherweise ist das Thema bis heute oft mit Scham behaftet. Dabei ist es durchaus möglich, mit einigen praktischen Hilfsmitteln sowie einer Anpassung Ihres Lebensstils einen aktiven Alltag und ein normales Leben zu führen. Sofern Sie die Urininkontinenz verstehen und akzeptieren sowie sich selbst unterstützen, können Sie schnell an Lebensqualität zurückgewinnen.

Wir möchten Ihnen in unserem Beitrag nicht bloß erklären, was die Harninkontinenz bedeutet und welche Formen sowie Ursachen es gibt – wir möchten Ihnen auch erklären, was Sie jetzt sofort und konkret dagegen unternehmen können. Dafür haben wir Ihnen einen Abschnitt speziell zur Behandlung und Unterstützung erstellt, der Sie unter anderem über den Einsatz von Inkontinenzprodukten berät.
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Was eine Harninkontinenz ausmacht
Die medizinische Definition der Harninkontinenz sagt aus, dass ein unwillkürlicher Verlust von Urin auftrifft. Das heißt: Sie sind nicht mehr fähig, den Urin so lange anzuhalten oder überhaupt anzuhalten, wie Sie wünschen. Prinzipiell wird die Inkontinenz als Krankheit gelistet, die mit extrem vielen Ursachen und Symptomen einhergeht.
Wir möchten Sie hier direkt beruhigen. Eine schwerwiegende Krankheit, die sich auf keinen Fall umgehen oder behandeln lässt, ist die Urininkontinenz keinesfalls. Sie ist auch nicht unausweichlich! Viele Menschen leben ein ganzes Leben lang ohne den unwillkürlichen Verlust von Urin.

Die Harninkontinenz kann sich schleichend entwickeln oder ganz plötzlich auftreten. Keiner der Verläufe sagt dabei aus, dass Sie etwas falsch gemacht oder sich nicht gut um Ihren Körper gekümmert haben. Die Ursachen sind so vielfältig, dass es oft schwierig ist, einen einzelnen Übeltäter auszumachen. Allerdings lässt sich die Erkrankung in Schweregrade und Formen unterteilen. Zu diesen Unterteilungen erfahren Sie jetzt mehr.
Funktionelle und inkomplette Harninkontinenz
Eine sogenannte funktionelle Harninkontinenz tritt immer dann auf, wenn es keine organische Ursache gibt, aber der Gang zur Toilette durch eingeschränkte Mobilität, Demenz oder Orientierungsprobleme behindert wird.
Bei einer inkompletten Harninkontinenz handelt es sich nicht um das Gegenteil! Der Begriff "inkomplett" bezieht sich darauf, dass die Blase nie vollständig entleert wird. Der verbleibende Urin geht anschließend unkontrolliert ab und kann zudem als Brutplatz für Bakterien dienen, was Reizungen sowie Entzündungen der Blase begünstigt.
Harninkontinenz Ursachen
Prinzipiell kann die Harninkontinenz viele Ursachen haben, die zum Beispiel körperlicher oder neurologischer Natur sind. Häufige Ursachen sind eine geschwächte Beckenbodenmuskulatur oder ein neurologisches Problem nach Unfällen. Behalten Sie im Hinterkopf, dass die Ursachen nur in den seltensten Fällen selbst verschuldet sind!
Sehr häufig sind junge Frauen betroffen, die nach einer Geburt an einer geschwächten Beckenbodenmuskulatur leiden. Auch ein Übergewicht oder das zunehmende Alter können an der Entstehung beteiligt sein. Bei akuten Blasenentzündungen kann es ebenfalls zu einem Urinverlust kommen, der durch die Reizung der Blase entsteht. Allerdings verschwinden die Symptome nach dem Ausheilen der Entzündung meist von selbst.
Weitere Ursachen sind hormonelle Veränderungen – primär bei Frauen -, Operationen im Beckenbereich oder eine Verstopfung, die Druck auf die Blase ausübt. Etwas seltener sind Nervenschäden, die beispielsweise durch einen Schlaganfall ausgelöst wurden. Bei Männern könnten Prostataprobleme oder -operationen den Harnfluss beeinträchtigen. Im Übrigen sind sogar einige Medikamente fähig dazu, die Harninkontinenz als unerwünschte Nebenwirkung hervorzurufen.
Wie Sie sehen, sind Sie nicht schuld an einer Harninkontinenz und müssen sich für diese auch nicht schämen. Die Chancen darauf, den Urinverlust schnell und simpel zu lindern und ein aktives Leben zu führen, stehen in den meisten Fällen ausgezeichnet!
Symptome einer Harninkontinenz
Ganz klassische Symptome einer Harninkontinenz sind der unkontrollierte Urinverlust und ein Nachtröpfeln des Urins auf dem WC. Weitere Symptome sind abhängig von der Art der Urininkontinenz. In einigen Fällen tritt ein plötzlicher, starker Harndrang auf, der sich nicht ignorieren oder kontrollieren lässt. Manche Personen verlieren nur beim Lachen, Niesen, Husten oder Heben etwas Urin.
Die Symptome können aber weitaus subtiler sein. So könnte ein tröpfchenweiser Harnabgang passieren, der ganz ohne Harndrang entsteht. Das Gefühl einer unvollständig entleerten Blase spricht für Reizungen oder Entzündungen – insbesondere dann, wenn Sie beim Wasserlassen ein Brennen verspüren.
Nykturie – also das mehrmalige nächtliche Wasserlassen müssen – ist nicht immer ein klares Symptom für eine Harninkontinenz. Sofern Sie jedoch nicht übermäßig viel getrunken oder kurz vor dem Schlafengehen Flüssigkeit zu sich genommen haben, sollten Sie hellhörig werden. Übrigens kann (abendlicher) Alkoholkonsum die Blase reizen und so einen häufigeren nächtlichen Toilettengang herbeiführen.
Schweregrade bei einer Harninkontinenz
Die Harninkontinenz wird in Schweregrade unterteilt. Sie kann leicht, mittel oder schwer ausfallen und kann Ihnen dabei helfen, geeignete Inkontinenzprodukte für Ihre Situation leichter ausfindig zu machen. Ein tröpfchenweiser Urinverlust, der unter anderem beim Husten oder Niesen auftritt, wird als leichte Form angesehen.
Verlieren Sie Urin beim Gehen, Treppensteigen oder unter anderer körperlicher Anstrengung, handelt es sich vermutlich eher um eine mittelschwere Inkontinenz. Sofern Sie den Urinverlust ganz ohne körperliche Anstrengung erleben, spricht die Medizin von einer schweren Urininkontinenz.
Formen und Arten der Urininkontinenz
Es gibt enorm viele verschiedene Arten und Formen der Harninkontinenz. Wir haben Ihnen hier alle gängigen Arten im Überblick dargestellt. Sie finden zu vielen der einzelnen Formen aber auch Blogbeiträge unserer Expert:innen! In diesen können Sie sich eingehend mit einer bestimmten Art beschäftigen und erhalten nützliche Tipps zur Therapie und Behandlung.
Bitte beachten Sie, dass es neben den klar abgesteckten Arten auch Mischformen gibt. Diese kombinieren verschiedene Symptome und sind daher meistens etwas schwieriger zu erkennen als eigenständige Arten. Wir möchten Ihnen dazu raten, immer mit einem Arzt über die Erscheinungen zu sprechen und sich fachkundig unterstützen zu lassen.
Hier finden Sie die Arten und Formen zunächst als Auflistung:
- Belastungsinkontinenz
- Dranginkontinenz
- Mischinkontinenz
- Reflexinkontinenz
- Überlaufinkontinenz
Formen der Harninkontinenz: Belastung
Hierbei handelt es sich um eine der am häufigsten auftretenden Formen. Durch einen Druck auf die Blase – also eine Belastung, wie sie zum Beispiel beim Lachen auftritt – wird der Urinverlust ausgelöst. Am meisten betroffen sind Frauen kurz nach der Entbindung oder in den Wechseljahren. Eine geschwächte Beckenbodenmuskulatur ist oft Auslöser für das Problem und kann durch gezieltes Training zurückgewonnen werden.
Formen der Harninkontinenz: Drang
Kommt es zu einem urplötzlichen und starken Harndrang, den Sie nicht kontrollieren können, handelt es sich meistens um eine Dranginkontinenz. Diese tritt unabhängig vom Füllstand Ihrer Blase auf. Bei einer Infektion oder einer Reizblase tritt diese Art der Urininkontinenz relativ häufig auf. In einigen Fällen können neurologische Probleme die Auslöser sein.
Formen der Harninkontinenz: Gemischte Symptome
In Kombination ergeben die Symptome der Drang- und Belastungsform eine Mischinkontinenz. Sie erleben also sowohl einen plötzlichen Harndrang als auch einen Verlust bei Belastung. Diese Version der Harninkontinenz ist etwas seltener, tritt aber durchaus auf.
Formen der Harninkontinenz: Reflex
Bei Verletzungen und neurologischen Erkrankungen könnten unbewusste Reflexe ausgelöst werden, die Ihrer Blase signalisieren, dass Sie diese gerne entleeren würden. So entsteht die reflexartige Inkontinenz. Da es sich um eine seltenere Form der Urininkontinenz handelt, sollten Sie sich zu Ihrem Arzt begeben. Ein klares Symptom ist der Urinverlust ohne vorherigen Harndrang.
Formen der Harninkontinenz: Überlauf
Eine “Randform” tritt auf, wenn Ihre Blase nicht richtig entleert werden kann und der Resturin tröpfchenweise nachläuft. Diese Version tritt bei Männern mit einer vergrößerten Prostata etwas öfter auf als bei anderen Personengruppen und kann prinzipiell alternativ durch Nervenschäden ausgelöst werden.
Was Sie bei einer Urininkontinenz tun können
Es gibt viele Wege, wie Sie selbst gegen eine Harninkontinenz angehen können! So ist es beispielsweise möglich, sich aktiv und im Alltag gegen einen Urinverlust zu schützen. Dafür sorgen hochwertige Inkontinenzprodukte, die sich bequem und diskret unter der Kleidung tragen lassen. Für die Nacht kann ein Inkontinenzunterlagen die beste Unterstützung bieten, da er nicht nur Sie, sondern auch das Bettlaken und mehr schützt.

Nehmen Sie in jedem Fall medizinische Beratung in Anspruch und lassen Sie sich von Ihrem Arzt auf die Ursachen untersuchen. So kann eine passende Therapie gefunden werden. Physiotherapie oder ein Beckenbodentraining wirken häufig wahre Wunder! In schwereren Fällen könnten Medikamente als Unterstützung dienen.
Tipp: Führen Sie ein Trinktagebuch. In diesem notieren Sie, wann und wie viel Flüssigkeit Sie zu sich nehmen. Auch das Wasserlassen und ein möglicher Urinverlust werden dokumentiert. Gemeinsam mit Ihrem Arzt können Sie die Aufschriebe und Erkenntnisse auswerten. Übrigens können zudem regelmäßige Toilettengänge ohne Harndrang dabei helfen, die Intervalle zwischen notwendigen Toilettengängen zu vergrößern.
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Medizinischer Disclaimer
Die hier dargestellten Inhalte dienen lediglich der Information. Bitte wenden Sie sich bei gesundheitlichen Fragen, Problemen oder Beschwerden an Ihren Arzt!