Würdevolle Pflege bei Inkontinenz - 5 Tipps

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Liebe Leserinnen und Leser,

Inkontinenz ist ein sehr sensibles, noch immer tabu behaftetes Thema. Noch einmal mehr trifft dies zu, wenn Betroffene pflegebedürftig sind und bei der Körper- und Intimpflege Hilfe benötigen. Umso wichtiger ist es, dass pflegende Personen ein paar Tipps für den würdevollen Umgang mit inkontinenten Menschen, sowie über deren Pflege berücksichtigen. Die 5 wertvollsten möchten wir Ihnen nachfolgend einmal näher vorstellen.

Tipp 1: Taktvoller, empathischer Umgang

Für Menschen mit Inkontinenz ist die Situation zumeist schon schwierig genug. Sie schämen sich häufig dafür inkontinent zu sein und lassen nur schwer Hilfe zu. Seien Sie daher im Umgang mit Betroffenen besonders sensibel und empathisch. Sprechen Sie die Person stets respektvoll wie einen erwachsenen Menschen an und verwenden Sie keinesfalls “Babysprache”.

Zudem sollte man die Person, wenn sie in Gesellschaft ist, keinesfalls auf die Inkontinenz ansprechen, zum Beispiel indem man vor allen Leuten darauf hinweist, dass es Zeit ist, das Inkontinenzmaterial zu wechseln.

Kommt die Person hingegen von sich aus auf Sie zu, haben Sie ein offenes Ohr und versuchen nicht das Thema “totzuschweigen”, weil es auch Ihnen unangenehm ist, darüber zu sprechen.

Respektvoller Umgang und Empathie mit Inkontinenzpatientinnen und Patienten

Tipp 2: Nicht zu lange warten, bis die Haut gereinigt wird

Inkontinenz, bzw. die menschlichen Ausscheidungen, wie Urin und Stuhl,  können die empfindliche Haut im Schambereich und am Gesäß sehr stark belasten. Sind ältere Menschen betroffen, kommt noch hinzu, dass die Haut einiges an Spannkraft verloren hat und dadurch zumeist dünner, trockener und rissiger ist.

Umso wichtiger ist es, dass die Haut von Inkontinenz- Patientinnen und Patienten regelmäßig und schonend gereinigt wird. Ideal sind dafür besonders weiche Einmal-Waschhandschuhe und lauwarmes Wasser mit einer Temperatur um die 25°C.

Beim Abtrocknen der Haut sollte darauf geachtet werden, dass diese nicht trocken gerubbelt, sondern vorsichtig getupft wird. 

Tipp 3: Die richtigen Reinigungs- und Pflegeprodukte verwenden (pH-neutral)

Seniorin braucht Hilfe beim waschen - Inkontinenz

Liest man “trockene, rissige Haut”, denkt man vermutlich, dass zur Pflege besonders stark fettende Pflegeprodukte die Mittel der Wahl sein sollten. Doch das stimmt nicht, im Gegenteil. Stark fettende Pflegeprodukte können vor allem in Verbindung mit geschlossenen Inkontinenz-Systemen, wie Klebewindeln oder Pants, ein feuchtes Hautmilieu begünstigen. Dadurch wird die Haut “aufgeweicht” und ist so noch anfälliger für Schädigungen, zum Beispiel durch Bakterien.

Greifen Sie daher eher zu sanften, pH-neutralen Mitteln, die den natürlichen Säureschutzmantel der Haut wieder herstellen oder ihn zumindest nicht noch mehr schädigen.

Auch sogenannte “Barrier-Creams” wie die TENA Barrier Cream 150 ml, die einen Schutzfilm auf der Haut bilden, sollten nur in Maßen verwendet werden, da sonst die Gefahr besteht, dass sie die Poren des Inkontinenzmaterials verstopfen und dieses nicht mehr in vollem Umfang funktionieren kann.   

Tipp 4: Nutzung des richtigen Inkontinenzmaterials

Pflegebedürftigkeit bedeutet nicht zwingend, dass die pflegebedürftige Person auch schwer oder schwerst inkontinent ist. Auch Menschen mit psychischen Problemen, einer Demenzerkrankung oder Ähnlichem können pflegebedürftig sein und auf Unterstützung bei der täglichen Körper- und Intimhygiene angewiesen sein.

Achten Sie als pflegende Person daher unbedingt darauf, von welcher Inkontinenzform ihr Pflegling betroffen ist. Eine Person mit einer leichten Belastungsinkontinenz braucht zum Beispiel in der Regel ein weniger saugstarkes Produkt, als jemand, der unter einer schweren Dranginkontinenz leidet.

Tipp 5: Keinen Ekel zeigen

Sicherlich gehört das Wechseln von Inkontinenzmaterial und das Reinigen und Pflegen des Intimbereiches nicht zu den angenehmsten Aufgaben in der Pflege. Allerdings sollte man sich der zu pflegenden Person gegenüber mögliche Ekelgefühle nicht anmerken lassen. Schließlich haben sich die Menschen ihre Situation nicht ausgesucht und für die meisten ist es schon unangenehm genug, mit ihrer Inkontinenz leben zu müssen.

Fazit

Pflegebedürftigkeit bei Inkontinenz ist ein sensibles Thema, über das man ungerne spricht. Beachtet man als pflegende Person ein paar wertvolle Verhaltensmaßnahmen, dann ist auch in diesem Falle eine würdevolle Pflege möglich - für Pflegende und Pfleglinge.

Bei Fragen wenden Sie sich unter der Nummer: 02159 - 8282 877 gerne an unseren freundlichen Kundenservice oder schreiben uns eine Nachricht über das Kontaktformular.

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Sabrina Sommer ist seit 2019 Mitarbeiterin der ARDMED. Mit ihrer langjährigen Erfahrung als Krankenpflegerin unterstützt sie uns redaktionell bei der Konzipierung und Erstellung von Fachtexten jeglicher Art. Ihr Schwerpunkt liegt bei der aufsaugenden und ableitenden Inkontinenz, aber auch mit den Produkten des Medizin- und Pflegebedarfs kennt sie sich bestens aus.

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