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Inkontinenz & Intimreinigung - Keine Chance der Inkontinenz-assoziierten Dermatitis (IAD)
Lesedauer: ca. 3 Minuten
Liebe Leserinnen und Leser,
Inkontinenz und eine korrekt ausgeführte Intimreinigung, das gehört untrennbar zusammen, wenn man Hautreizungen, oder gar die besonders unangenehme “IAD” (Inkontinenz-assoziierte Dermatitis) vermeiden möchte.
Was ist Inkontinenz-assoziierte Dermatitis (IAD)?
Inkontinenz-assoziierte Dermatitis (IAD) ist eine spezifische Art von Hautreizung oder -schädigung, die durch den wiederholten Kontakt von Urin oder Stuhl mit der Haut verursacht wird. Wie der Name schon vermuten lässt, sind inkontinente Menschen besonders häufig betroffen. Doch warum ist das so?
Ganz einfach: Die Feuchtigkeit, der pH-Wert und die Enzyme im Urin und Stuhl können die Hautbarriere beeinträchtigen und zu Schäden führen, einschließlich Rötung, Entzündung, Erosionen und sogar Geschwüren. Diese Beschwerden können sehr schmerzhaft sein.
Am effektivsten vorbeugen können Sie einer IAD durch eine regelmäßige Überprüfung der Haut auf Anzeichen von Reizungen, Rötungen oder Hautschädigungen sowie eine korrekt ausgeführte Intimpflege mit speziell darauf ausgerichteten Reinigungsprodukten.
Korrekte Intimreinigung bei Inkontinenz - so funktioniert’s!
Verwenden Sie bei jedem Wechsel von Inkontinenzprodukten milde, pH-neutrale Reinigungsprodukte und Wasser, um die Haut gründlich zu reinigen. Wir empfehlen zum Beispiel die TENA Wash Cream für eine klassische Intimreinigung mit Wasser. Suchen Sie entsprechende Pendants für die optimale Reinigung ohne Wasser, sind der MoliCare Skin Reinigungsschaum und der Seni Care Hautreinigungs- und Pflegeschaum ideal.
Noch einfacher und daher perfekt für die Intimpflege von schwer pflegebedürftigen, bettlägerigen Personen sind feuchte Waschhandschuhe. Diese gibt es foliert oder unfoliert von Seni Care, von Serenity Care oder auch von MoliCare Skin. Außerdem empfehlenswert sind die TENA Wet Wash Gloves parfümfrei oder leicht parfümiert.
Ein allgemeiner Tipp zur Wahl der Reinigungsprodukte: Verzichten Sie auf stark parfümierte Produkte und auch auf klassische Seife, denn diese können die Haut austrocknen und so zusätzlich strapazieren.
Neben der fachgerechten Reinigung des Intimbereiches ist auch das korrekte Trocknen der Haut wichtig. Tupfen Sie dazu die Haut nach der Reinigung sanft trocken, anstatt zu reiben, um Reizungen zu vermeiden.
Vorsicht ist bei luftgetrockneten Handtüchern, zum Beispiel aus Frottee, geboten!
Diese können vor allem bei hartem Wasser und dem Verzicht auf Weichspüler sehr fest und rau sein. Das schädigt die Haut zusätzlich.
Was also tun? Eine Möglichkeit, Handtücher auch ohne Weichspüler weicher zu bekommen, ist die Nutzung eines (energieeffizienten) Wäschetrockners. Möchte man darauf verzichten, kann man einen kleinen Schuss Essig (max. 1 Esslöffel) zum Waschmittel, bzw. der Wäsche dazugeben. Dieser hat eine ähnliche Wirkung wie Weichspüler, aber weniger teils problematische Inhaltsstoffe.
Sind die bisher genannten Tipps keine Option, wäre ein weiterer Vorschlag, auf weiche Mikrofaser-Handtücher und Waschhandschuhe umzusteigen. Zumindest für die Reinigung und Trocknung des Intimbereichs. Diese bleiben auch beim Lufttrocknen angenehm weich.
Möchten Sie aus praktischen Gründen keine waschbaren Produkte zur Trocknung der Haut nutzen, sind Einweg-Hygienetücher sind zum Beispiel die Seni Care Air-Laid Hygienetücher, TENA Soft Wipes oder die TENA Cellduk Waschhandtücher in der praktischen 200er Box.
Achtung: Diese Tücher müssen über den Restmüll entsorgt werden und dürfen nicht in die Toilette!
Fazit
Die richtige Intimhygiene bei Inkontinenz ist entscheidend, um Hautirritationen und insbesondere Krankheiten, wie die Inkontinenz-assoziierte Dermatitis zu vermeiden und die allgemeine Hautgesundheit zu erhalten. Wenn Sie weitere Fragen haben oder spezifische Bedenken haben, ist es ratsam, einen Arzt oder eine Fachkraft im Gesundheitswesen zu konsultieren.
Sie möchten mehr über die Hautpflege bei Inkontinenz oder allgemeines über die Pflege inkontinenter Menschen erfahren? Dann lesen Sie gerne unsere Blogartikel “Die 5 größten Irrtümer über Hautpflege bei Inkontinenz widerlegt” und “Würdevolle Pflege bei Inkontinenz - 5 Tipps”.
Über Ursula Hofstetter
Ursula Hofstetter ist seit 2016 Mitarbeiterin der ARDMED. Ihre Fachexpertisen liegen im Bereich Altenpflegeprodukte und der stationären Langzeitpflege. 2017 hat sie sich zur zertifizierten Inkontinenz-Fachberaterin weiterbilden lassen.
